Das Kompetenznetz Funktionelle
Nanostrukturen wird gefördert
durch die
Baden-Württemberg Stiftung.
Unter den Rastersondentechniken (engl. scanning probe microscopy, SPM) gehört die Rasterkraftmikroskopie (engl. atomic force microscopy, AFM) zu den Schlüsseltechniken, da sie das Abtasten von Oberflächen mit atomarer Auflösung unter allen Umgebungsbedingungen erlaubt. Auf diese Weise lassen sich neben der Topographie auch elastische, tribologische, elektronische, magnetische, thermische und chemische Eigenschaften von Nanostrukturen bestimmen [1]. Eine neue Technik der Rastersondenmikroskopie, die „Cold Atom Scanning Probe Microscopy“, (CA-SPM), wurde kürzlich in Tübingen (AG József Fortágh) entwickelt [2]. Hierbei ersetzt eine ultrakalte, gasförmige Atomwolke die feste Spitze eines konventionellen AFMs. und die ultraweiche „Probenspitze“ wird mithilfe eines chipbasierten magnetischen Förderbandes zur dreidimensionalen Abrasterung von Nanostrukturen bewegt. Mit dieser Probe, deren Form und Quantenzustand scharf definiert sind, lassen sich elektromagnetische Eigenschaften von Nanostrukturen vielseitig analysieren.
In Vorarbeiten zu diesem Antrag wurden die Topographie von Kohlenstoff-Nanoröhren sowie Kräfte an der Spitze von Kohlenstoff-Nanoröhren mit der Auflösung von 0.2 yN (2×10-25 N) vermessen. Die Umsetzung der für AFMs in den letzten Jahrzehnten entwickelten Spektroskopie-Techniken [3-5] auf die CA-SPM bietet neue Abbildungs- und Analysemöglichkeiten von elektromagnetischen Feldern und Dispersionskräften in der Nähe von Oberflächen. Dies bildet den Schwerpunkt dieses Projektes, in dem die Techniken aus Tübingen (AG Fortágh), die AFM- Expertisen aus dem KIT (AG Hölscher) und die Expertisen zu Herstellung von funktionalisierten Nanostrukturen [6,7] am MPI für Festkörperforschung Stuttgart (AG Balasubramanian) zusammengeführt werden.